
Auf jeden Fall passt sie aber zu meiner Kurzgeschichte aus einer Schreibchallenge.
Der Schlüssel in meiner Hand ist rostig. Er verheißt einen geheimen Ort – nur für mich. Ich stelle mir vor, wie es sein wird, wenn ich die Tür gleich das erste Mal öffne. Kein Lärm. Keine Musik. Kein Surren. Kein Summen. Nicht mal ein Pieps. Der Schlüssel knarzt im Schloss. Licht fällt durch den Türspalt. Darin tanzen winzige Staubkörnchen. Langsam schiebe ich die schwere Eichenholztür auf, sehe hohe Decken bis zum Rand mit Büchern gefüllt. Eine verschiebbare Treppe, um auch das höchstgelegene von ihnen zu erreichen. Abenteuer, wohin man nur blickt. Unter dem einzigen Fenster steht ein einfacher Schreibtisch. Kein Schnickschnack. Keine Schubladen. Darauf nur Stifte und Papier. Kein Laptop. Ich brauche mich gar nicht umzusehen – es gibt auch keine Steckdose, kein WLan. Vor dem Schreibtisch ein Stuhl. Gemütlich, aber nicht zu gemütlich – irgendetwas zwischen Stuhl und Sessel. Links neben dem Fenster zieht ein Ofen meinen Blick an. Ein kleines Feuer prasselt darin. Ich greife nach einem weiteren Scheit Holz, werfe ihn in die Flammen und schaue nach draußen. Schnee fällt weich wie Puderzucker und breitet den Mantel der Stille über die Welt aus. Ich setze mich an den Schreibtisch, lausche ins Nichts, atme den Geruch von frischem Papier und alten Büchern ein und beginne zu schreiben. Erst irgendwas. Dann von dir. Dass dich zu treffen, neue Türen geöffnet hat. Dass dich zu treffen, es so leicht machte, alte Türen zu schließen. Und ich schreibe darüber, wie ich stundenlang mit dir in diesem Zimmer verweilen könnte – lesend, schreibend und schweigend. Und plötzlich – während meine Finger über das Papier fliegen – fällt der Alltag von mir ab. Hier an diesem Ort, wo Buchstaben mein Zuhause sind.