
Lehrerzimmermorgen kurz vor Acht. Nicht viel geschlafen, letzte Nacht. Auf dem Tisch Korrektur an Korrektur, und dann noch Elternsprechtagsprozedur. Große Pause, tausend Blagen, die nach SoMi-Noten fragen. Fast Aus, sechste Stunde, letzter Kurs und letzte Runde. Kurz noch schnell ins Lehrerzimmer. Letzter Blick ins Fach – wie immer, und da liegt – ganz oben auf – auf der Zettelwirtschaft etwas drauf. Ein Keks. Ich stutze, seh mich um und lache über diese eine kleine Sache. Denn ich weiß, wer mir das kleine Plätzchen nebst Liebesbrief mit roten Herzchen gelegt hat in mein Fach. Und ich denke bei mir – ach! – Dieser Mann und sonst keiner. Und der Tag wird plötzlich einer…
Dieses Gedicht ist ein Auszug aus meinem veröffentlichten Roman Und? Wie war’s in der Schule?
Bei einer Lyrik-Stunde, in der ich von den Schülerinnen und Schülern verlangte, Gedichte zu einem Reiz-Gegenstand zu schreiben, wünschten sie sich ebenfalls eines von mir. Die einzige Vorgabe war, dass es sich um Liebeslyrik handeln musste. Mein Gegenstand war ein Keks.